Werbemarkt Trend
Januar 2025

Während 2024 mit einem positiven Jahresauftakt begann, startet der klassische Werbemarkt 2025 mit einem Minus von 6.1% und einem Brutto-Werbedruck von 261.0 Millionen Franken. Dieser Rückgang ist auf eine Reduktion des Brutto-Werbedrucks in mehr als der Hälfte aller Branchen zurückzuführen.
Unter den klassischen Mediengruppen konnten einzig Out-of-Home (+5.9%) und Kino (+9.9%) im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum erzielen. Alle anderen klassischen Mediengruppen mussten Verluste hinnehmen, wobei der Rückgang bei Radio mit -20.8 % am stärksten ausfiel, gefolgt von Print (-17.3%) und TV (-2.3%). Im Media Mix ist TV jedoch mit 35.6% (VJ: 34.2%) weiterhin die prozentual stärkste Mediengruppe. Print und Out-of-Home sind neu gleich auf (29.5%). Out-of-Home gewinnt im Vergleich zum Vorjahr allerdings 3.3 Prozentpunkte, während Print ganze 4 Prozentpunkte am klassischen Werbekuchen verliert. Radio liegt an vierter Stelle mit einem Anteil von 4.6 Prozent (VJ: 5.5%). Kino neu mit 0.6% (VJ: 0.5%). Würde man Werbung aus dem Kinoumfeld (Foyer) der Mediengruppe Kino und nicht D-OOH zurechnen, läge der Anteil bei 0.7 Prozent. Diese Zuteilung ist neu ab 2025 über die Dimension Werbeträger oder über die Dimension Vermarkter fürs aktuelle Jahr fortlaufend möglich.
Im digitalen Werbemarkt liegt Search (69.8%) weiterhin vor Display (17.9%) und YouTube (12.3%). Während Display und Search im Vergleich zum Vorjahr Verluste hinnehmen müssen, bleibt YouTube auf Wachstumskurs.
In der Mediengruppe Search wurde die Erfassungsmethodik in Zusammenarbeit mit Experten aus Media-Agenturen grundlegend überarbeitet. Dank einer optimierten Keyword-Auswahl und eine neue Bewertungsmethodik konnte die Datenqualität sowie die Marktanalyse verbessert werden.
Leider führten Googles jüngste Sicherheitsupdates weltweit zu einer temporären Einschränkung bei der Erfassung von Search-Anzeigen, wodurch der Brutto-Werbedruck in der zweiten Januar-Hälfte leicht geringer ausfiel.
Werbedruck im Gesamtmarkt
Entwicklung des klassischen Werbedrucks per Januar 2025 in Mio. Bruttofranken.


Detailhandel an der Spitze, Energie mit grösstem Wachstum
Die Detailhandelsbranche (+14.3%) führt das aktuelle Monatsranking an. Migros, Denner, aber auch Aldi sind im ersten Monat des Jahres 2025 wesentlich aktiver als im letzten Jahr und befeuern das Werbedruck-Wachstum der Branche. An zweiter und dritter Stelle folgen die Nahrungsmittelbranche sowie Freizeit, Gastronomie und Tourismus. Trotz ihrer Platzierungen in den Top 3 verzeichnen die beiden letztgenannten Branchen im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang (-9.4% und -3.2%).
Besonders stark wächst die Energiebranche, die mit einem Plus von 51.1% die höchste prozentuale Steigerung im Vorjahresvergleich aufweist – obwohl sie sich, ebenso wie Persönlicher Bedarf (+22.7%) und Reinigen (+2.4%), weiterhin im unteren Drittel der Rangliste befindet. Ebenfalls positiv entwickeln sich die Branchen Getränke (+27.1%), Dienstleistungen (+12.8%) und die Veranstaltungsbranche (+2.4%) die sich im Mittelfeld positionieren.
Rückläufige Entwicklung in 14 Branchen
Im Januar verzeichnen 14 von 21 Branchen im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang. Am stärksten betroffen ist die Tabakbranche (-58.4%), gefolgt von Bauen, Industrie & Einrichtung (-27.6%) sowie Digital & Haushalt (-26.7%).
Auch Initiativen & Kampagnen (-18.1%), Kosmetik & Körperpflege (-17.3%), Fahrzeuge (-17.0%), Mode & Sport (-13.6%) und Verkehrsbetriebe (-13.0%) verzeichnen deutliche Verluste.
Darüber hinaus zeigen Medien (-7.3%), Telekommunikation (-7.1%), Finanzen (-6.1%), Pharma & Gesundheit (-4.3%) sowie Freizeit, Gastronomie & Tourismus (-3.2%) eine rückläufige Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr.
Branchenranking
Branchenranking im Januar.

Top Werbungtreibende & Produkte
Die Top Werbungtreibenden und meistbeworbenen Produkte sowie Dienstleistungen (ohne Sortiments- Imagewerbung und Sammelkategorien) im Januar.

Media Mix
Media Mix für den Monat Januar.

Werbedruck im digitalen Markt
Entwicklung des Werbedrucks per Januar 2025 in Mio. Bruttofranken.


Branchenranking: klassische vs. digitale Kanäle im Vergleich
Im digitalen Werbemarkt führt die Finanzbranche das Ranking an, während der Detailhandel auf Rang 4 liegt – ein genaues Gegenstück zur Platzierung im klassischen Markt. Die Top 3 im digitalen Werbemarkt werden ergänzt durch Freizeit, Gastronomie & Tourismus (Rang 2) sowie Dienstleistungen (Rang 3). Im klassischen Markt hingegen belegen die Nahrungsmittelbranche Rang 2 und Freizeit, Gastronomie & Tourismus Rang 3.
In beiden Rankings kann sich die Branche Bauen, Industrie & Einrichtung im oberen Drittel behaupten. Am anderen Ende der Skala bleibt die Tabakbranche auf dem letzten Platz in beiden Märkten. Medien sowie Energie sind jeweils im unteren Drittel angesiedelt, während Telekommunikation und Pharma & Gesundheit in beiden Werbemärkten eine Platzierung im Mittelfeld einnehmen.
Branchenranking
Branchenranking im Januar.

Top Produkte digital
Die meistbeworbenen Produkte sowie Dienstleistungen (ohne Sortiments- Imagewerbung und Sammelkategorien) im Januar.

Im Bereich Display steht Active Fitness an der ersten Stelle, bei Search belegt booking.com den ersten Rang und bei YouTube befindet sich das chinesische Discount Phänomen TEMU.com an der Spitze. Es konnte sich weder ein Produkt noch eine Dienstleistung in mehreren Kanälen in den Top 10 positionieren.
Media Mix
Media Mix für den Monat Januar.

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